La Catrina Calavera

Lange, staksige Storchenbeine aus Draht münden in ein äußerst knappes Minikleid, was mehr preisgibt als es verhüllt. Unsere mit Abstand kauzigste La Catrina Figur begleitet uns seit der allerersten Einkaufsreise und ist ein Paradebeispiel für die herrlich trashige Seite der Dia de los Muertos Volkskunst. Die Beine aus kräftigem Draht sind fest in einen ausladenden Tonsockel eingelassen, Kleid und Hut von La Catrina Calavera wurden versiert mit pinkem Glitter beklebt. Gekrönt wird die handgefertigte Sammelfigur von einem prächtigen Skull mit langer Zigarre und goldenen Ohrringen. Die Arme lassen sich vorsichtig nach Belieben ausrichten und auch der ebenfalls mit Draht befestigte Kopf von La Catrina lässt sich auf Wunsch neigen oder zur Seite drehen. 

Die Figur der La Catrina Calavera wurde Anfang des 19. Jahrhunderts vom mexikanischen Karikaturisten José Guadalupe Posada erschaffen. Die Illustration des Skeletts der eleganten High Society-Lady mit dem ausladenden Hut war ein sarkastischer Seitenhieb auf die mexikanische Oberschicht und hat sich im Laufe des Jahrhunderts zur omnipräsenten Ikone des Dia de Muertos entwickelt. Posadas ursprünglicher La Catrina Entwurf bestand nur aus dem Schädel mit Hut. Die Ganzkörper-Figur, wie wir sie heute kennen, wurde später von Diego Riviera in seinem famosen Wandgemälde Sueño de una tarde dominical en la Alameda Central ins Leben gerufen.